Faire Arbeitsbedingungen im Gesundheitssystem
GESUNDHEIT GERECHT FINANZIEREN
Unsere Gesundheitssystem ist eines der besten der Welt. Um diesen Standard langfristig finanzieren zu können, müssen sich alle beteiligen. Im Moment können sich gerade diejenigen, die sehr gut verdienen, aus der Solidargemeinschaft ausklinken. Wer sich die Beiträge in einer privaten Krankenkasse nicht mehr leisten kann, steht zudem oft ohne ausreichenden Schutz da. Das betrifft in Deutschland immer mehr Menschen und das muss sich ändern. Alle Menschen sollen einen guten Versicherungsschutz genießen und im Krankheits- oder Pflegefall abgesichert sein. Das ist eine Frage der Solidarität und des Respekts.
GESUNDHEITS-STRUKTUREN SICHERN
Wer krank ist, braucht eine gesundheitliche Behandlung – schnell, qualitativ hochwertig und möglichst wohnortnah. Was einfach klingt, ist vielfach schwierig. Praxen finden keine Nachfolge, ein ambulanter Pflegedienst ist nicht zu finden und die nächste Kinderklinik ist weit weg. Die Menschen erwarten zu Recht, dass die Politik hier Lösungen findet und dafür sorgt, dass die medizinische Grundversorgung auch im ländlichen Raum für alle Menschen erreichbar ist.
NICHT AN DER GESUNDHEIT SPAREN
Seit Jahren ist bekannt, dass die Fallpauschalen (DRGs) nicht geeignet sind, die Gesundheitsversorgung optimal sicherzustellen. Es gibt viele Fehlanreize, denn manch notwendige Leistung wird zu schlecht vergütet, andere so gut, dass es zu einer Überversorgung kommt. Vor allem wurde in den letzten Jahren zudem oft an den falschen Stellen Geld gespart, z. B. bei den Personalkosten. In Zukunft soll mit Gesundheitsleistungen keine Rendite mehr erwirtschaftet werden und die Vergütung muss bedarfsgerecht erfolgen.
Ein soziales Gesundheitssystem
TARIFBINDUNG STÄRKEN
Wer im Gesundheitssystem arbeitet, verdient neben guten Arbeitsbedingungen eine gute Bezahlung. Wer sich um andere kümmert, muss davon selbst gut leben können. Gerade in der Altenpflege sind die Löhne oft gering und die Altenpflege droht auszubluten. Die Löhne müssen steigen und die Kostensteigerung durch die Pflegekassen übernommen werden – nicht zu Lasten der zu Pflegenden. Deshalb müssen die Tarifpartner unterstützt werden, um Branchentarifverträge auszuhandeln und diese für allgemeingültig zu erklären. Die Refinanzierung der Pflegekosten an die Tarifbindung zu koppeln war ein erster richtiger Schritt, aber Lohnstandards dürfen künftig nicht durch Scheingewerkschaften diktiert werden.
ARBEITSBEDINGUNGEN VERBESSERN
Wer im Gesundheitsbereich arbeitet, darf selbst von seiner Arbeit nicht krank werden. Dafür zu sorgen ist eine Frage des gesellschaftlichen Respekts. In Deutschland pflegt eine Pflegekraft z. B. wesentlich mehr Patientinnen und Patienten als im europäischen Vergleich. Jahrelange Schichtdienste sind darüber hinaus belastend. Wir brauchen ein angemessenes Personalbemessungsinstrument, wie die vorgeschlagene Pflegepersonalregelung (PPR 2.0) und müssen die Arbeitsbedingungen nachhaltig verbessern. Mittelfristig soll die Wochenarbeitszeit in der Pflege auf 30h (bei vollem Lohnausgleich) reduziert werden, so wie es andere Länder vormachen.
PFLEGENDE ANGEHÖRIGE ENTLASTEN
Die meisten Menschen werden zu Hause gepflegt. Das wird auch zukünftig so sein. Deshalb müssen pflegende Angehörige entlastet werden – organisatorisch und finanziell. Pflege, Job und Familie müssen miteinander vereinbar sein. Die Familienpflegezeit haben wir bereits eingeführt. Damit pflegende Angehörige in ihrer eigenen Rentenzeit später nicht schlechter gestellt sind, muss es hier mehr Anerkennung und Zuschüsse geben. Darüber hinaus brauchen wir z. B. einen echten Anspruch auf Kurzzeitpflegeplätze und aufsuchende Beratungsangebote, die wirklich dort ankommen, wo sie gebraucht werden.
Eine Lebenswerte Gesellschaft
KINDER SCHÜTZEN UND FÖRDERN
DER JUGEND PERSPEKTIVEN BIETEN
ARBEITSPLÄTZE SICHERN